Lindauer Zeitung, 09.10.2015, Leserbief

„Waffen vom Bodensee“

Leserbrief zum Bericht der LZ am 6.10.15 über den Vortrag von Jürgen Grässlin in den Friedensräumen

Wunderbar, dass einmal über dieses heikle Thema so groß berichtet wird. Hat doch der kleine Zuhörerkreis gezeigt, dass die Allgemeinheit um das Thema Rüstung und Waffenhandel einen großen Bogen macht, obwohl die Flüchtlinge es uns ins Haus tragen. Jürgen Grässlin hat allerdings nicht nur auf die bundesweite „Aktion Aufschrei – Grenzen schließen für Waffenexporte – Grenzen öffnen für Flüchtlinge“ hingewiesen, sondern auch eine Karte des hiesigen Vereins „Keine Waffen vom Bodensee e.V.“ gezeigt, auf der 27 Rüstungsbetriebe und –Zulieferer eingetragen sind, die rund um den See mit der Herstellung von Waffen(systemen) ihr -gutes?- Geld verdienen. Nur wenige Ansässige wissen darüber wirklich Bescheid – geschweige denn, dass Touristen ahnen, dass der See auch eine ganz andere Seite hat …

Wie wäre es, aus dieser Ferienregion auch eine „Friedensregion Bodensee“ zu machen? Wenn in diesen Unternehmen statt Waffen zivile Produkte hergestellt würden? Eine solche schrittweise Umstellung würde keinen Arbeitsplatz vernichten. Damit könnte ein wesentlicher Beitrag weltweit für gewaltfreie Konfliktlösungen geleistet werden.

Zahlreiche Friedensorganisationen beweisen durch Schutz der Bevölkerung, Beobachter-präsenz, Vernetzung von Friedensinitiativen, Deeskalationsbeiträge z.B. in Guatemala, Sri Lanka, Philippinen, Mexiko, Sudan, dass es wirksame Alternativen zu Militäreinsätzen und zu unendlichem menschlichem Leid gibt. ‚Nonviolent Peaceforce-Projekte’ erhalten von UN-Organisationen wie UNICEF und UNHCR (UN-Flüchtlingshilfe) Unterstützung und finanzielle Förderung. Aber - wer weiß darüber schon Bescheid?

Für diesen Wandel braucht es von der globalen Politik bis hinunter zu jedem einzelnen Menschen ein Umdenken und eine Kultur des Friedens. So utopisch das heute noch erscheinen mag – fangen wir jetzt damit an.

Frieder Fahrbach, Lindau


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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