2015: Schon wieder Umbaupläne!

Schwäbische Zeitung, 28. Februar 2015, Wirtschaft, von Ralf Müller

Rekordjahr mit Problemen
Airbus Group legt gute Bilanz vor und will Standorte im Süden verkaufen

MÜNCHEN - Überraschend gute Zahlen hat die europäische Airbus Group (bis 2013 EADS) für das abgelaufene Jahr vorgelegt. Bei einem Umsatz von 60,71 Milliarden Euro (plus fünf Prozent) wuchs das Konzernergebnis um 59 Prozent auf 2,34 Milliarden Euro. Der Gewinn je Aktie legte um 61 Prozent auf 2,99 Euro zu. Es hätte noch besser sein können, wäre da nicht der Ärger um den Militärtransporter A400M...

Standorte in Baden-Württemberg

Die überwiegend militärisch ausgerichteten Elektronik-Aktivitäten an den baden-württembergischen Standorten sollen bis zum Ende dieses Jahres ausgegliedert und verkauft werden. Das wurde am Rande der Airbus Bilanzpressekonferenz in München mitgeteilt. Dort hätten Radartechnik, Transpondertechnologie, Optronics und Electronic Warfare bessere Perspektiven als im Airbus-Konzern. Betroffen davon ist ein großer Teil der 2600 Airbus-Beschäftigten in Ulm und ein kleinerer in Friedrichshafen, wo 2500 Menschen arbeiten. Betroffen von Umstrukturierungen soll auch der bayerische Standort Unterschleißheim bei München sein. Die Arbeitsplätze der dortigen Mitarbeiter würden lediglich nach Ottobrunn - ebenfalls bei München - verlagert, hieß es bei Airbus. Enders bestätigte das Ziel des "Carve-Out" im Rahmen der "Neuausrichtung" des Konzerns. Für Teile der zum Verkauf stehenden Aktivitäten hätten schon an die 100 Interessenten "die Hand gehoben", so der Airbus-Chef...

Infokasten "Standort Bodensee": Zirka 2250 Mitarbeiter beschäftigt Airbus Defence & Space am Standort Immenstaad. 332 Stellen werden im Zuge der Restrukturierung bis Ende 2016 abgebaut. Von der geplanten Ausgliederung sind nach Angaben des Betriebsrats 500 bis 550 Mitarbeiter der beiden Geschäftsbereiche Rüstungselektronik und Grenzsicherungsanlagen betroffen. (af)

Infokasten "Standort Ulm": Der Standort Ulm gilt als Radarhochburg innerhalb des Konzerns. Von den 2600 Beschäftigten sind nach Angaben eines Firmensprechers 2000 von den Verkaufsplänen betroffen. Schon Ende des Jahres sollen große Teile des Ulmer Werks ausgegliedert und an einen Investor verkauft werden. Der Betriebsrat hofft dadurch auf eine "vernünftige Perspektive" für Ulm. (obe)

Standort Immenstaad (westlich von Friedrichshafen)

Auf einen großen Areal direkt an der B31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad liegt die Firma AIRBUS Defence & Space mit seinen verschiedenen Tochtergesellschaften.  Hier entwickeln und fertigen mehr als 2.500 Mitarbeiter High-Tech-Produkte der Verteidungstechnik und der Raumfahrt. Insgesamt sind rund 3.500 Mitarbeiter an diesem Standort beschäftigt.

Zitat AIRBUS-D&S-Homepage: "Die Verteidungsaktivitäten am Standort Immenstaad bei Friedrichshafen sind in der EADS-Cassidian mit rund 1600 Mitarbeitern zusammengefasst, in der intelligente Lösungen für die Aufgaben der Streitkräfte in den Bereichen Aufklärung und Überwachung, Sensorik und Avionik sowie Führungs- und Kommunikationssysteme erarbeitet werden. Die Aktivitäten am Standort Friedrichshafen sind heute weitgehend in den Business Units Defence Electronics sowie Defence and Communications Systems integriert."

Die Anfänge des Standortes gehen zurück bis in die Ära des Zeppelin-Luftschiffbaues. Das Wirken des Ingenieurs Claude Dornier, anfänglich in Diensten Graf Zeppelins und ab 1914 mit eigener Unternehmung, umspannte ein halbes Jahrhundert, in dem weltbekannte Flugzeuge entstanden sind. Das Werk liegt in Immenstaad, zwischen Meersburg und Friedrichshafen, und grenzt unmittelbar an den Bodensee. Der See, die Alpen und die restliche Bodenseeregion bieten den Mitarbeitern nach getaner Arbeit zahlreiche Freizeitmöglichkeiten.

Auf deutsch: Man hofft, dass die Mitarbeiter durch diesen "schönen" Arbeitsplatz vergessen, dass sie Waffen produzieren, die in anderen Teilen der Welt Tod und Schrecken bringen.

 


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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