"Auch UNO-Blauhelme benötigen Waffen. Das bedeutet, irgendwo müssen diese Waffen dann auch konstruiert, produziert, gehandelt und transportiert werden."
Zuerst eine Sacherklärung: Der "Sicherheitsrat der Vereinten Nationen" (Weltsicherheitsrat) setzt sich aus fünf ständigen und zehn nichtständigen Mitgliedern zusammen. Die fünf ständigen Mitglieder sind Frankreich, Russland, USA, China und England. Diese fünf haben ein Vetorecht.
Wenn zwei oder mehr Staaten in Konflikt geraten, hat der Sicherheitsrat verschiedene Möglichkeiten:
Er kann (1.) Resolutionen beschließen, (2.) Beobachter entsenden, (3.) eine Friedensmission entsenden oder (4.) friedenserzwingende Maßnahmen nach Kapitel VII der Charta beschließen.
Die Blauhelme kommen nur auf Einladung der betreffenden Regierung ins Land. Die Blauhelme sind bewaffnet, dürfen aber nur sich selbst verteidigen, einschließlich der eigenen Stellung und der eigenen Bewegungsfreiheit. Für diese Aufgabe benötigen die UNO-Blauhelme vergleichsweise wenig Waffen. Für diesen Zweck würde es genügen, wenn es auf der ganzen Welt nur eine einzige, relativ kleine Waffenfabrik gäbe.
Darüber hinaus kann der Sicherheitsrat friedenserzwingende Maßnahmen nach Kapitel VII beschließen. Diese Maßnahmen dürfen auch gegen den Willen des betroffenen Landes und der dort wirkenden Konfliktparteien durchgeführt werden. Die UN stellen für diese friedenserzwingenden Missionen keine Blauhelme. Der Sicherheitsrat muss Art, Umfang und Dauer des Einsatzes festlegen.
Die UNO handelt also wie eine "Weltpolizei", die eingreift, wenn zwei oder mehr Mitglieder der Staatengemeinschaft ihre Konflikte nicht mehr alleine lösen können. Nach Artikel 24 der Charta der Vereinten Nationen sollen ihm die Mitgliedstaaten „die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit“ übertragen. Ähnlich wie es in Deutschland das Gewaltmonopol des staates gibt, soll es auf internationaler Ebene das Gewaltmonopol der Vereinten Nationen geben.
Unerschätzt werden nach unserer Meinung die Möglichkeiten der Zivilen Konfliktbearbeitung (ZKB). Der frühere UN-Generalsekretär Bouros Boutros-Ghali sah hierin die Zukunft: vorbeugende Diplomatie (preventive diplomacy), Friedensschaffung (peace making), Friedenssicherung (peace keeping), Friedenskonsolidierung (post conflict peace building). Akteure können zivilgesellschaftliche Institutionen und Verbände sein, aber auch internationale oder nationale staatliche und staatsnahe Institutionen.
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