Das Argument der Rüstungsindustrie:

Unsere Waffen treffen immer ganauer, deshalb gibt es immer weniger zivile Opfer.

Die "moderne Kriegsführung" geht von asymmetrischen Kriegen aus. Diese asymmetrischen Kriege finden entweder in schwer zugänglichen Gebieten statt oder im "urbanen Umfeld", das heißt in der Stadt.

Dabei möchte man, dass möglichst wenig eigene Soldaten sterben. Und man möchte, dass auf der Gegenseite so wenig Zivilisten wie möglich sterben. Denn beides ergibt im heutigen Medienzeitalter schlechte Nachrichten. Beides ergibt unschöne Bilder in den Abendnachrichten. Beides schwächt die "Moral" an der "Heimatfront".

Deshalb setzt man in der modernen Kriegsführung auf "intelligente" Waffen. Diese sollen nur die wirklichen "Schurken" treffen, zum Beispiel die Führer der Hamas, Al Kaida oder Taliban. Deshalb fliegen diese Waffen mit GPS- und Infrarot-Unterstützung punktgenau ins Ziel. Um die eigenen Soldaten zu schonen, setzt man auf Drohnen (UAVs). Anfangs waren Drohnen (Prediator, GlobalHawk, Herion...) meist unbewaffnet, seit ein paar Jahren sind sie aber immer öfter bewaffnet.

Auch bei Kämpfen in der Stadt muss man - so die Theorie - nicht mehr ganze Stadtteile zerstören, sondern man programmiert die Rakete auf genau das Haus oder das Auto, in dem sich der feindliche Kommandeur und seine Freunde gerade befinden.

Aber was ist, wenn die Lage zu unübersichtlich ist? Wenn Geiseln im Spiel sind? Dann setzt man moderne Infanteristen ein. Dafür wurde das Programm Infanterist der Zukunft entwickelt. Jeder Soldat ist mit einem tragbaren Mini-Computer ausgestattet, mit Navigation, mit Helmdisplay, mit ständiger Bildübertragung zur Leitstelle etc.

Soweit die Theorie.

Die Praxis sieht anders aus. Man sieht es im Libanon, im Gaza-Streifen und in Afghanistan. Da werden selbstverständlich Privathäuser getroffen, Schulen und Krankenhäuser... In der Praxis sterben selbstverständlich Frauen und Kinder. In der Praxis stehen Angehörige klagend am Grab ihrer Toten.

Die Theorie von der modernen, sauberen Kriegsführung ist ein Mythos, ein Werbetrick, ein schöner Schein.

Der Fehler: Man traut der militärischen Konfliktlösung zu viel zu. Man traut der zivilen Konfliktlösung zu wenig zu. Man traut einzelnen "Führungsmächten" zu viel zu. Man traut gut ausgebildeten Konfliktlösungsteams zu wenig zu. Man traut den UNO-Friedenstruppen zu wenig zu. Hier eine Information über Konfliktlösungsteams.

Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" ...

... hat Drohnenangriffe im Gazakrieg (Operation Gegossenes Blei 2008/2009) dokumentiert. Lesen Sie hier die Dokumentation.

 

 

Anmerkung: Es gibt diese Heft leider nur auf Englisch. Wir suchen eine Person, die die wichtigsten Passagen übersetzen könnte. Wir würden den Text gerne auf Deutsch ins Netz stellen. Hätten Sie Lust, diese Übersetzung zu übernehmen? Melden Sie sich einfach kurz: ruestungsindustrie-bodensee@yahoo.de


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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