"Defense Technology. Im Bereich der Wehrtechnik ist die STI Group weltweit Marktführer in der Innenverchromung von Geschützrohren mittleren und grossen Kalibers. Die komplexe Veredlung der Innenflächen stellt extrem hohe Anforderungen bezüglich Haftfestigkeit (Adhäsion) , Haltbarkeit der Schicht in sich (Kohäsion), Erosionsschutz, thermischer Schutzwirkung und Präzision. An ihren Standorten in Watervliet NY (USA) und Steinach (CH) veredelt STI Group Geschützrohre mittleren und grossen Kalibers." Quelle: STI-Website, 26.04.2016

Geschützrohre aus Steinach/CH

STI = Surface Technologies International Holding AG
STI, Hartchrom, Surface Technology / Hartchrom Defense Technology, Schulstrasse 70, CH-9323 Steinach (zwischen Romanshorn und Rorschach).

Wer von Deutschland aus über den See in die Schweiz schaut, denkt an nichts Böses. Es ist ein schöner Anblick. Das sieht oft aus wie auf einer Postkarte. Aber dort werden Waffen hergestellt. Wenige Kilometer vom Bodensee. Einige tausend Kilometer weiter töten diese Waffen Menschen. Für die leidtragenden Menschen kommt der Tod vom Bodensee.

Zwei Zitate von der Firmen-Homepage:

(1.) "Führende Kunden aus der Papier-, Druck-, Film-, Folien-, Textil-, Nahrungsmittel-, Automobil- und Luftfahrtindustrie, aus dem Motorenbau, der Schifffahrt, der Wehrtechnik und dem allgemeinen Anlagenbau zählen auf die Lösungskompetenz der STI | Hartchrom."

(2.) "Die komplexe Veredlung von Innenflächen, welche extrem hohe Anforderungen bezüglich Haftfestigkeit, Haltbarkeit der Schicht in sich, Erosionsschutz, thermischer Schutzwirkung und Präzision erfüllen müssen, begründen die technologische Führungsposition der STI | Hartchrom im Bereich Defense Technology. An ihren Standorten in Watervliet NY (USA) und Steinach (CH) veredelt STI | Hartchrom Geschützrohre mittleren und grossen Kalibers für Nato-Mitgliedstaaten." https://www.hartchrom.com/

 


Das heißt: Die Firma STI-Hartchrom gehört zu 38% dem deutschen Rüstungsriesen "Rheinmetall". Das steht auch im Jahresabschluss 2011: Quelle)

download am 26.04.2016   Hartchrom Steinach

Am 23. 06. gegen 14 Uhr begrüsste Christian Zürn 22 IGO'ler in Steinach. Zuerst wurden wir in die Kantine (Cromolino) geführt und offiziell begrüsst. Christian stellte uns seinem Kollegen Michael Fuchs vor und dann ging's in zwei Gruppen durch den Betrieb.

Vorbei an den neuen Büroräumlichkeiten ging es in die Schlosserei. Hier werden spezielle Gestelle und Vorrichtungen, Anoden und sogar ganze Anlagen (z.B. Heiz- Kühleinheiten für Chrombäder) gefertigt. In der "Galvanik Grosstück" erklärte uns Christian, das man an einer Walze für Lebensmitteltrocknung Ø 2 x 3 m ca. 2000 - 3000 Materialfehler (2-5 mm) von Auge suchen, dann mit Stahl-Stiften füllen und anschliessend wieder von Hand plan schleifen muss. In den Grosstückbädern können Bauteile bis zu einem maximalen Durchmesser von 4,5 m oder bis zu einer Länge von 11 m behandelt werden. die Hartchrom AG hat auch schon Teile veredelt, bei denen nur die Transportkosten bis zu Fr. 250'000 ausmachten. Dies sind aber Einzelfälle.

Im Bereich Wehrtechnik erfuhren wir, dass die meisten Geschütz- und Artillerierohre nur für Friedens-, respektive Uebungszwecke verchromt werden. Im Laderaum der Geschützrohre entstehen kurzfristig Temperaturen von bis zu 2600° C und Drücke von max. 8000 bar. Dank der Verchromung können ca. 1500 Schuss abgegeben werden. Im Kriegsfall rechnet man mit ca. 6 Schuss vor dem "KO" des Panzers. Jedes Rohr wird nach der Veredelung mit einem "Innen-Mikroskop" abgefahren und nach möglichen Fehlstellen untersucht. Diese Ausmessung wird selbstverständlich aufgezeichnet und archiviert. Bei Reklamationen werden sie dann als Beweis der guten Arbeit vorgelegt.

In der Grossstückschleiferei staunten wir über die riesigen Schleifmaschinen wo Zylinder und Walzen, je nach dem, vor und nach dem Verchromen bearbeitet werden. die Wellen können bis 60 Tonnen schwer sein. die Mitarbeiter sitzen auf den Maschinen und fahren mit den Werkzeugen den Werkstücken entlang. Dabei kontrollieren sie laufend die Qualität.

Im hauseigenen Labor erhielten wir einen kurzen Überblick der verschiedenen Geräte. Der Laborant wollte uns kurz einig Arbeiten erklären, für mich kleiner Verzinker war es aber ziemlich spanisch. Es war mir aber verständlich, dass diese speziellen Teile auch ganz spezielle und genau eingestellte Elektrolyte benötigen.

Ausserdem konnten wir auf unserer Besichtigung noch einen kleinen Einblick in die Kolbenverchromung (es werden die Kolbenringnuten von Schiffsdieselmotoren hartverchromt), die Nickelabteilung (Dickvernicklung von Druckwalzen) die Stangenverchromung (Durchlaufverchromungsanlage für Edelstahlrohre) und die Galvanik im Technologiezentrum (dort werden über 250 Druckzylinder pro Woche hartverchromt) erhalten.

Zum Schluss, nach ca. 2 Stunden, wurden wir nochmals ins Cromolino geführt, wo uns Herr Altheimer, Mitglied der Geschäftsleitung, eine sehr interessante Firmenpräsentation vorstellte. Zu guter Letzt wurden wir vom Servicepersonal mit einem feinen Imbiss verwöhnt.

Herzlichen Dank Christian und seinen Kollegen für den interessanten und lehrreichen Nachmittag in Steinach.
Kurt Zellweger

Unsere Forderung an HARTCHROM: Stellen Sie unverzüglich um auf zivile Produkte! Keine Rüstungsproduktion - weder am Bodensee, noch irgendwo sonst! 


In einem alten Buch steht: "Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind." Weiter
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Papst Franziskus am 3.Juni 2019 bei einer Begegnung mit den Teilnehmenden der Vollversammlung der katholischen Hilfswerke für die Ostkirchen (ROACO).

Ähnlich Papst Franziskus auch am 21. Juni 2015: „Manager, Unternehmer die sich Christen nennen und die Waffen herstellen! Das macht mich ein bisschen misstrauisch: Sie behaupten, sie seien Christen!"  Was die Kirchen sonst zur Rüstung sagen: 1. Bischöfe, 2. Diözese, 3. GKKE, 4. Radio, 5. EKM, 6. EKHN, 7. EKD

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